… is nix wert. Mit diesen Worten hör ich auf diversen Veranstaltungen zB des NÖFV (zB Nachwuchstrainerausbildung) die Empfehlung der Vortragenden von Nachwuchsspielern einen Ausbildungsbeitrag zu verlangen.
Auch vereinsintern mehren sich die Stimmen in diese Richtung. Da wird dieses “wos nix kost’, …” kombiniert mit dem Argument doch sonst auch für alles und jedes (Fussballcamps, Tennisunterricht, Klavierstunden, …) zahlen zu müssen. Warum ich das in diesem Kontext auf mehreren Ebenen für falsch halte, werd ich vielleicht später einmal erklären. Hier solls um eine andere Geschichte gehen.
Begonnen hat alles mit folgendem Tweet:
Wenn ich Kinder hätte, würde ich sie sofort dort hinschicken: Code14 – Programmiercamp für Kinder von @fknipp http://t.co/Fqc8nYKOkY
— Klaus Heller (@klaus_heller) May 5, 2014
Ein Programmiercamp? Mit dieser Empfehlung? Junior gefragt, der mitmachen will. Informationen, wie zB Preis, genaue Zeiten, etc. gabs vorerst wenig. Nachdem der Veranstaltungsort auch nicht direkt “ums Eck” ist, war ich Anfang dieser Woche noch etwas skeptisch, ob er dann wirklich dabei sein wird. Aber dafür gabs am Mittwoch eine Informationsveranstaltung. Der Initiator dieses Camps, Franz Knipp, erzählt da von seiner Motivation das Camp zu veranstalten, von seinen Ideen, was er machen will, wie der Tagesablauf und die gesamte Woche aussehen soll. Je mehr er erzählt, umso überzeugter werde ich, dass das eine gute Woche werden wird.
Kosten?
Franz nähert sich in seinem Vortrag mehrmals dem Thema ohne gleich beim ersten Mal direkt zu werden. Er erzählt, wie er sich überlegt hat, was dieses Camp wert sei, was es verlangen soll. Von Zeitaufwandsschätzungen, die mit Stundensätzen hochgerechnet werden, von Kosten für Mittagessen, Jausen, etc. die mitgerechnet werden und dann mit geschätzten Teilnehmerzahlen aufgeteilt werden ist da die Rede. Die Spannung bei den anwesenden Eltern ist praktisch greifbar – was wirds kosten? Und dann die – finale – Überraschung. Nichts werde er verlangen. Wer was zum Gelingen des Camps beitragen kann und gerne (!) beitragen möchte soll das tun. Wer am Ende des Camps Geld hergeben möchte, soll das geben, was es ihm wert gewesen sei. Das würde dann unter den Beteiligten aufgeteilt. In dem Moment wird mir klar, was so manche Andeutung bedeutet hat, die er so in seinem Vortrag gemacht hat. Essen werde er brauchen, eine (gesunde war ihm wichtig) Jause möchte er anbieten, Unterstützung wird notwendig sein, alleine kann er sich nicht vernünftig um 10 – 12 Kinder kümmern, usw. Und mir war in dem Moment klar, was ich anbieten/machen würde.
freiwillig und gerne
Überrascht waren glaub ich alle. Manche konnten und wollten nicht glauben, was sie gehört haben. Es kam die “Forderung”, dass er doch noch einen Beitrag nennen möchte. Er erklärte noch einmal, worauf es ihm ankommt. Man solle das beitragen, was man könne und gerne mache. Er ließ aber die Gelegenheit aus, konkret Dinge (noch einmal) anzusprechen oder sogar einzufordern. Es wäre ein leichtes gewesen, in dem Moment “ich brauche, dies oder jenes” zu sagen. Machte er nicht, und ich bin überzeugt, aus gutem Grund.
Es war jedenfalls interessant zu sehen, wie Menschen mit so einem ungewöhnlichen “Pricing” (nicht) umgehen (können).
Fazit
Es gab dann von Elternseite einige konkrete Angebote/Vorschläge, was beigetragen wird, und es wird, davon bin ich überzeugt bis zum Campbeginn in 7 Wochen noch weitere Angebote/Vorschläge geben. Wovon ich aber jedenfalls überzeugt bin, dass das eine Spitzenwoche für meinen Junior werden wird.
Und die Geschichte hat mich wieder darin bestätigt, dass ich nicht unbedingt ein Anhänger von
Wos nix kost’, is nix wert
bin. Ich bin eher Ambros’ Refrain zugeneigt.
Net alles, wos an Wert hot, muass a an Preis hom, aber moch des amoi wem kloa.